31.07.2020

Bei sommerlicher Hitze...

....möchte ich die Zeit nutzen, um ein bisschen zu berichten.
Vor rund drei Wochen bin ich bei Facebook über einen Beitrag gestolpert, der in einer "Taube Hunde" Gruppe gepostet war. Eine Zeitungsredakteurin einer bekannten Hundezeitschrift suchte nach Erfahrungen mit tauben Hunden. Ziemlich spontan habe ich kommentiert: Auch nach sorgfältigster Planung eines Wurfs können seriösen Züchtern taube Welpen "passieren"! Vielleicht ist auch die Sicht von Züchtern bei diesem Projekt interessant.
Mein Gedanke war, dass besagte Journalistin und ich vielleicht mal telefonieren, um auch diesen Aspekt zu beleuchten. Was kam, war dann doch etwas überraschend für mich!
Es kam die Bitte um einen Besuchstermin, zu dem sie, die Journalistin, nebst Fotograf zu uns kommen wolle, um sich mit uns etwas ausführlicher zu unterhalten. Zugegeben, darüber musste ich dann doch ein bisschen nachdenken...
Letztendlich habe ich aber zugesagt. Auch die Bitte, vielleicht einen tauben Hund "zu organisieren" haben wir hingekriegt. Es war ein netter Nachmittag mit einer aufgeschlossenen Zeitungsjournalistin und einem gutgelaunten Fotografen. Zur Unterstützung hatte ich Marlowe, den tauben Sohn unserer Joyce, und sein Frauchen Alina dabei. Die zwei wohnen mit Familie nur wenige Kilometer von uns entfernt und so bot es sich einfach an, dort zu fragen.
Und nun sind wir gespannt, ob Alina, Hubert und ich auch rüberbringen konnten, was unsere Einstellung zum Thema Taubheit beim Hund ist. Wir wissen, das ein tauber Hund ein gesunder Hund ist, der nur eben nix hört. Und dass sich Marlowe und die anderen Täubchen so wirklich gar nix daraus machen, schon weil sie nicht mal ahnen, was "Hören" sein könnte. Und dass es der Mensch ist, der sich darauf einlassen muss, Körpersprache und Handzeichen als "Sprache" zu verwenden, Hunde tun das nämlich immer schon.
Natürlich ist es nicht züchterisches Ziel, gehörlose Hunde zu züchten, aber bis jetzt gibt es keine Möglichkeit, Taubheit beim Dalmatiner verlässlich zu verhindern. Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die ebenfalls einen genetischen Hintergrund haben und erst auftreten, wenn der Hund schon lange nicht mehr beim Züchter ist, ist Taubheit sicher kein Gebrechen, das der Hund als Problem empfindet, unter dem er leiden könnte oder welches ihm Schmerzen verursacht.
Auch hier noch mal ein dickes "DANKE" an Alina und Marlowe, der sich als ein wundervoller "Muster-Hörnix" präsentiert hat.
Und nun sind wir gespannt auf den Artikel und auf die Bilder des Nachmittags. Bis jetzt weiß ich noch nicht, wann und in welcher Ausgabe "wir" drin sein werden!


Fröhliche Grüße von Marlowe

p.s.: für die Recherche zum Thema "Taubheit beim Hund" war beabsichtigt, auch Prof. Dr. Ottmar Distl von der TiHo Hannover zu  befragen. Da er vor ca. 15 Jahren zu dem Thema geforscht hat (leider ohne ein für uns Züchter verwertbares Ergebnis), bin ich gespannt auf seinen Beitrag zum Artikel.