Unser Ziel ist die Zucht von gesunden, charakterfesten und schönen Dalmatinern. Mit Bedacht ist diese Reihenfolge gewählt, denn Gesundheit und guter Charakter sind im täglichen Leben mit einem Hund Eigenschaften, auf die niemand verzichten möchte. Schönheit dagegen liegt doch oft im Auge des Betrachters!
Unsere Welpen werden im Haus in einem ruhigen, der Hündin vertrauten Raum in ihrer Wurfkiste geboren. Wenn die Kleinen alt genug sind, so etwa mit drei Wochen, ziehen sie in die geräumige Garage um, die dann für die nächste Zeit Welpenvilla wird. Von dem Zeitpunkt an beschäftigen sich auch unsere anderen Hündinnen mit den Zwergen und geben gerne erste Unterrichtstunden in "Hundebenimm". Mit fortschreitendem Alter können die Kleinen den gesicherten Welpenauslauf erkunden, später dann unter Aufsicht den ganzen Garten. Um eine umfassende Prägung zu gewährleisten, holen wir im Wechsel zwei Babys ins Haus, um sie mit möglichst vielen Alltagssituationen bekannt zu machen. Kinder verschiedenen Alters, Menschen in unterschiedlichster Kleidung, mit Hut, mit Stock, mit Zigarette im Mund und mit welch verschiedenen Varianten es sich sonst noch ergibt, wir versuchen den Kleinen altersentsprechend so viel wie möglich im vertrauten Familienverband und ohne Stress zu zeigen. Auch nette, gesunde Hunde mit intaktem Sozialverhalten sind gerne gesehene Gäste. Da heute jeder Hund ein guter Beifahrer im Auto sein sollte, wird auch auf kurzen Fahrten schon dafür trainiert.
Selbstverständlich werden alle Welpen regelmäßig entwurmt, vor der Abgabe tierärztlich untersucht und geimpft, bekommen einen EU-Heimtierausweis, einen Mikrochip zur Identifikation und werden auf Hörfähigkeit getestet. Diese auch AEP (für "Akustisch Evozierte Potentiale") genannte Untersuchung halte ich für wichtig und habe sie daher bei allen meinen Würfen vornehmen lassen. Seit einigen Jahren ist sie für alle im VDH gezüchteten Dalmatinerwelpen Pflicht.
Welpen, die länger als die vorgeschriebenen acht Wochen bei uns bleiben, nehmen wir auf erste kleinere Spaziergänge mit. So können sie Erfahrungen mit der "weiten Welt sammeln.
Ein paar Gedanken für Welpeninteressenten
Jeder Käufer eines Hundes möchte einen möglichst gesunden, gut aufgezogenen Welpen erhalten, der ihm ein Hundeleben lang viel Freude macht. Gut so, lieber Welpeninteressent, deshalb sind Sie auf unserer HP unterwegs und haben sich ganz bewußt nicht an einen Hundehändler oder Vermehrer gewandt. Wir züchten nach den strengen Richtlinien der DZGD, die dem VDH und der FCI unterstehen. (Links dorthin finden Sie in unserer Link-Liste) Jeder Züchter plant seine Würfe mit größter Sorgfalt: es werden Zuchtbücher gewälzt, Ausstellungen besucht, nicht nur um selbst auszustellen, sondern auch um sich geeignete Rüden oder deren Nachzucht anzuschauen. Es werden Mails verschickt und andere Züchter kontaktiert und irgendwann steht die Entscheidung dann: DAS soll der Traum-Mann unserer Hundedame werden.
Bei Züchtern haben diese Entscheidungen immer den gleichen Hintergrund: mit welcher Kombination von Hunden und damit ihrer Gene kann ich meinem Ziel, gesunde, ausgeglichene und schöne Dalmatiner zu züchten, so nahe wie möglich kommen?
Wenn die Babys dann da sind, hat man, wenn alles gut geklappt hat, vielleicht einen oder zwei Welpen, die den Vorstellungen und Zielen dieser Verpaarung ganz nahe kommen.
In früheren Jahrhunderten war es durchaus nicht unüblich, die vielversprechendsten Welpen jedes Wurfs zu behalten. Die, die sich dann nicht so "wunschgemäß" enwickelten, kamen, wenn es für das Tier gut lief, zu Menschen, die es gut mit ihnen meinten. Fand sich kein Interessent, so wurden die Tiere getötet, denn die Zucht war nur den "besten" Hunden vorbehalten. Zum Glück ist das heute nicht mehr so, sonst wäre Hundezucht sicher nie mein Hobby geworden!
Für uns gilt daher: aus jedem Wurf einen Welpen zu behalten, ist keine Option! Hunde sind keine Briefmarken, sammeln und dann "aufbewahren" geht natürlich nicht!! Und für uns als "Hobby-Züchter" kommt auch Zwingerhaltung oder dergleichen nicht in Betracht. Für uns hier in Buldern sind 2, maximal 3 erwachsene Hunde genug. Um allen Tieren gerecht zu werden, allen genügend Auslauf zu gewähren und alle mit der nötigen Aufmerksamkeit zu versorgen, ist neben Familie und Beruf nicht mehr drin. Nur "satt und sauber" kann hier nicht das Ziel sein!
Nun ist aber Zucht, ganz im Gegensatz zu reiner Vermehrung, immer mit dem Denken in Generationen verbunden. Wenn sich dann ein solch vielversprechender Welpe tatsächlich zu einem gesunden, lieben und wunderschönen erwachsenen Dalmatiner, einem besonders schönen Rassevertreter, auswächst, dann blutet jedem Züchter das Herz, wenn dieser Hund "nur" geliebtes Familienmitglied ist. Nicht, dass das nicht wichtig wäre, das ist Voraussetztung für ein gelungenes Hundeleben! Aber: vielleicht möchten die nächsten Welpenkäufer auch ein solches Pracht-Exemplar von Dalmatiner haben?
Sie merken schon, worauf ich hinaus will: jeder Käufer möchte zu Recht einen tollen Hund haben, aber als Züchter sind wir auch auf die Hilfe unserer Welpenkäufer angewiesen. Damit sich eine Hunderasse über Generationen entwickeln kann, braucht es genetische Vielfalt. Und die gibt es nur, wenn gute, typische Rassevertreter auch der Zucht zur Verfügung stehen.
Dazu sind gelegentliche Besuche von Hundeausstellungen wichtig. Dass Hunde gut erzogen und als potentielle Zucht-Hunde natürlich auch nicht kastriert sein sollten, erklärt sich von selbst. Welche Hürden es auf dem Weg zum "Deckrüden" noch gibt, das kann im Gespräch, wenn es dann soweit ist, geklärt werden. Bei Hündinnen haben wir in bisher zwei Würfen "Leih-Hündinnen" eingesetzt. Dabei handelt es sich um Hündinnen, die entweder bei uns geboren wurden oder aber mit unseren Hunden verwandt sind. Beide Mädels hatten gar keine Probleme, ihre Welpen bei uns aufzuziehen. Sie waren mit uns und unseren Hunden vertraut und sind nach der Welpenzeit ganz selbstverständlich zu ihren Familien zurückgekommen. Beide Familien haben seinerzeit das Heranwachsen der Welpen mit viel Spannung und Freude verfolgt. Beide Besitzerinnen haben es sich nicht nehmen lassen, bei der Geburt "ihrer" Welpen dabei zu sein.
Sicher, für mindestens 10 Wochen ist die Familien-Hündin dann bei uns. Eine lange Zeit! Aber vielleicht kann so ein Wurf Welpen, an dessen Entwicklung man so ganz nahe teilhaben kann, da ein bisschen entschädigen.
Ich weiß, nicht für Jeden von Ihnen als Welpeninteressenten sind dies Gedanken, mit denen man sich anfreunden kann. Und: auch nicht jeder Welpe wird zu einem züchterisch interessanten Dalmatiner heranwachsen und züchterische Ambitionen sind selbstverständlich nicht Voraussetzung, bei uns einen Welpen zu bekommen.Wir können ohnehin nur darum bitten, sich auch darüber einmal Gedanken zu machen. Im Interesse der nachfolgenden Generationen von Dalmis! Und darum bitten, auch für uns als Züchter Verständnis zu haben, die wir manchmal einen bestimmten Welpen nur an Menschen abgeben möchten, die unsere Zuchtambitionen verstehen können...
Hundezucht, ein Hobby, dass viel Freude macht...
Nach mittlerweile 16 Würfen , die mir wirklich viel Freude gemacht haben, möchte ich aber auch die Schattenseiten des Züchterdaseins nicht verschweigen. So schön es ist, einen Wurf zu planen, die Zwerge aufwachsen zu sehen und sie dann an nette Menschen zu vermitteln, so viele Probleme können dabei zu bewältigen sein.
Schon bei der Planung bleibt oft die Frage: habe ich wirklich alle Informationen über den ausgewählten Rüden bekommen? Kann ich allen Informations-Quellen vertrauen? Habe ich alle wichtigen Fragen gestellt?
Wenn die Welpen geboren sind: entwickeln sich alle Zwerge gut? Kann die Hündin alle Welpen gut versorgen? Warum trinken die Kleinen nicht gerne aus dem Fläschchen?
Ein Welpe stirbt! Was dann?
Nach drei Wochen: können alle Babys hören? Und was tun, wenn nicht? Kann ich einem tauben Welpen gerecht werden? Ist Taubheit überhaupt ein Problem- für den Hund oder eher für den Menschen-besonders für den Züchter?
Ein tragischer Unfall kostet einen Welpen das Leben: wie geht man damit um? Für alle anderen muss der Züchter-Alltag weiter gehen. Was mache ich, wenn sich die Vermittlung der Welpen schwieriger und langwieriger gestaltet, als es geplant war? Kann ich die Sozialisierung der heranwachsenden Hundekinder gewährleisten? Habe ich genügend Zeit für alle Hunde (Erwachsene und Welpen)? Reicht das Geld zur ordnungsgemässen Versorgung aller Hunde: auch nach der 8.Woche benötigen die Welpen Futter, mit 12 Wochen ist die 2.Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung notwendig, Werbung für die Welpen kostet auch...
Welche Kriterien sollten Welpeninteressenten erfüllen? Reicht es, dass sie den Welpen haben wollen und ihn auch bezahlen können?
Was tun, wenn sich die Situation eines Käufers ändert und der Welpe oder der schon erwachsene Hund sein Zuhause verliert?
Wer züchten will, braucht starke Nerven und möglichst ein Umfeld mit gaaanz viel Verständnis! Für mich kann ich sagen, dass ich ohne den Rückhalt und die Hilfe meiner Familie die Rückschläge, die es für mich wie für jeden anderen Züchter auch gegeben hat, sicher viel schwerer verarbeitet hätte. Ganz besonders schwer fällt es dabei, den Tod zu akzeptieren! Der Tod eines Welpen wie auch das Ende eines erfüllten Hundelebens im fortgeschrittenen Alter sind da für mich gleichermassen "schlimm"!
Und doch: die Freude an den Hundekindern, die Lust am Experiment Genetik, das Wissen, dass man immer wieder überrascht wird von der Neukombination von Genen, die Neugierde auf ebenso hunde-verrückte Menschen, all das zusammen macht es aus: die Freude an der Hundezucht!